Samstag, 4. Dezember 2010

Kleine WG-Chronik

Freitag, 8. Oktober:

Wir sind stolze Besitzer eines Wohnungsschlüssels. Unser neues Heim liegt in Charlottenburg und ist kahl, als wir es betreten: Die Wände sind untapeziert, Herd und Spüle noch nicht eingebaut, auch sonst sind noch keine Möbel vorhanden. Zum Glück ist wenigstens das Bad voll funktionstüchtig.
Jana ist mit einem gemieteten Auto von Frankfurt gekommen und hat zwei Leute mitgebracht, ihren Freund Max und noch einen anderen Bekannten. Wir unternehmen einen Ausflug zu Ikea und kaufen erste Möbel, die wir natürlich noch nicht aufbauen können.

Montag, 11. Oktober:

Im größten Zimmer, das später Jenny gehören soll, haben wir ein Matrazenlager eingerichtet. Wir bestellen Internet bei 1und1.

Dienstag, 12. Oktober:

Jenny hat einen Bekannten aufgetrieben, der sich bereiterklärt, für wenig Geld bei uns zu tapezieren. Er kann leider nur am Wochenende und wird zwei Wochenenden brauchen, bis er mit der ganzen Wohnung fertig ist.

Mittwoch, 13. Oktober:

Ich fahre noch für ein paar Tge nach Neuhausen, bevor das Semester wieder anfängt.

Sonntag, 17. Oktober:

Abends komme ich wieder in Berlin an. Die Tapete in Jennys Zimmer ist dran, in Janas teilweise. Küche ist auch schon fertig.

Montag, 18. Oktober:

Die Uni geht los, für meine Mitbewohnerinnen der erste Tag in der Uni.

Sonntag, 24. Oktober:

Der Rest der Wohnung wird tapeziert. Ich habe ein paar Leute zum Streichen eingeladen, Jana wollte auch mitmachen, bleibt aber bis abends verschwunden. Dann taucht sie mit einem Menschen namens Tom abends auf, den sie auf dem Flohmarkt getroffen hat und der wirkt, als hätte er irgendwelche Drogen eingeworfen. Tom bleibt über Nacht.

Freitag, 29. Oktober:

Ich habe mir ein Auto gemietet, um noch einige Dinge einzukaufen. Ich fahre zum ersten Mal in Berlin Auto und kaufe eine Matraze und diverse Möbel ein. Am Abend treffen Janas Freund und der andere Bekannte, der schon einmal da war, wieder ein; sie alle gehen am Abend auf ein Konzert.

Samstag, 30. Oktober:

Der Tag ist fürs Möbel Aufbauen reserviert, Jenny hat noch einige Freunde und Freundinnen zur Mithilfe eingeladen. Tom kommt vorbei und verschwindet wieder, offensichtlich eifersüchtig auf Max. als die Möbel aufgebaut sind, sieht unsere WG schon einigermaßen wohnlich aus.

Anfang November:

Wir erledigen einige kleinere Arbeiten und setzen den Termin für die WG-Einweihungsprty auf den 19. 11. fest. Tom kommt uns immer wieder besuchen, bis Jana, schon eine ganze Zeit lang vom ihm genervt, ihn rausschmeißt. 1und1 schickt einen Brief: Sie entschuldigen sich für die Verzögerung.

Donnerstag, 11. November:

Bei der Spüle, die vor zwei Wochen eingebaut worden ist, bricht das Abwasserrohr ab, die Küche steht unter Wasser. Der Handwerker wird sofort herbestellt. 1und1 schickt wieder einen Brief: Selber Inhalt wie beim letzten Mal.

Freitag, 12. November:

Linda ist übers Wochenende zu Besuch und ich halte mir die Tage frei von WG-Organisationsterminen.

Samstag, 13. Oktober:

Am Abend lade ich zum ersten Mal Leute meine Wohnung ein (nicht zum Arbeiten): Wir veranstalten einen Spieleabend und feiern in Lindas Geburtstag rein. Am selben Abend kommt Jenny mit einem Kommilitonen von mir zusammen.

Freitag, 19. November:

Wir weihen unsere WG endlich ein. Den Tag nutzen wir, um die Wohnung endlich einmal sauber zu bekommen. Am Abend steigt dann die Party. Ich fühle mich zuhause.

Dienstag, 23. November:

Jana entdeckt, dass sie Läuse hat. Daraufhin überprüfen auch Jenny und ich unsere Haare: Alles verlaust.

Mittwoch, 24. November:

Wir schmieren uns großzügig Entlausungsmittel in die Haare und halten fürs erste einen Sicherheitsabstand von allen anderen.

Freitag, 26. November:

Wir bekommen tatsächlich endlich einen Termin von 1und1. Der Techniker kommt am 6. 12. zwischen 8 und 16 Uhr. Es soll bitte die ganze Zeit über jemand anwesend sein.

Freitag, 3. Dezember:

Projekt WG-Gründung abgeschlossen. Alles Durcheinander, das gemeinsame Einrichten der Wohnung hat uns zusammengeschweißt. Wir kochen, spielen, reden abends zusammen und verstehen uns insgesamt sehr gut. Die lange Suche, das wochenlange provisoische Wohnen, die ganzen Unannehmlichkeiten haben sich letztendlich ausgezahlt. Wenn wir jetzt noch endlich unser Internet hätten...