Mittwoch, 20. Oktober 2010

Ohne Netz

Eigentlich will ich dieses Blog ja wieder einigermaßen auf Vordermann bringen, aber jetzt werde ich schon wieder davon abgehalten...
Da ich ja neulich erst umgezogen bin, habe ich in meiner Wohnung derzeit noch kein Internet. Seht es mir also bitte nach, wenn ich in den nächsten Wochen nicht allzuviel posten kann, das WLAN ist schon bestellt.

Dienstag, 5. Oktober 2010

Berlin in Stuttgart, Stuttgart in Berlin

Ein Thema, das mich und die gesamte deutsche Medienlandschaft in den letzten Wochen sehr beschäftigt hat, soll hier auch noch angesprochen werden: Stuttgart 21. Ich weiß, ich weiß, in diesem Blog sollte ich euch eigentlich von Berlin erzählen und nicht von den Dingen, von denen ihr wahrscheinlich schon die Nase bis obenhin voll habt, aber in diesem Fall lassen sich die beiden Bereiche einfach zu gut vermischen, um das Thema links liegen zu lassen.

Berlin in Stuttgart

Fast täglich finden Demonstrationen statt, die Polizei geht mit Wasserwerfern und Pfefferspray großflächig um, die Grünen lassen in Umfragen die SPD hinter sich: So ist Berlin. Nach einem Jahr, das ich hier verbracht habe, bin ich diese Zustände im Großen und Ganzen gewohnt. Berlin, dachte ich, hat eben diese breite alternative Szene und es treiben sich hier eben einige gewaltbereite Autonome herum (solche Leute können im Übrigen auch ganz nett sein), und die Polizei greift da eben schon mal schneller zu harten Mitteln. Es ist eben Berlin, und nicht, sagen wir, Stuttgart. Und was muss ich jetzt erleben? Berlin ist zwar nicht Stuttgart, aber scheinbar wird Stuttgart zu Berlin. Alle Menschen, die in Stuttgart jetzt nicht so recht wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen, haben mein Verständnis, denn auch ich hab ja ein wenig Zeit gebraucht, um mich an so ein Umfeld zu gewöhnen. Ich persönlich finde das schon etwas gemein: Da zieht man extra der Demonstrationskultur wegen nach Berlin, und dann sowas.

Stuttgart in Berlin

Am Wochenende ist dann auch Stuttgart in Berlin angekommen. Nach dem gewaltsamen Vorgehen der Polizei fand am Freitagabend eine Demonstration vor dem DB-Tower am Potsdamer Platz statt, wo unter Anderem Claudia Roth (Grüne) anklagende Worte an die Verantwortlichen in Stuttgart, aber auch an Angela Merkel richtete. Auf dieser Demo traf ich Tobi und Jenny, zwei Menschen, die vermutlich, wenn überhaupt, erst ein-, zweimal in ihrem Leben überhaupt in Stuttgart waren und bisher nicht viel mehr über das Projekt Stuttgart 21 wussten als das, was ich ihnen ab ud zu erzählte. Trotzdem war es nicht ich, der die beiden zur Demo geschleppt hat, nein, vielmehr hat Jenny mich überhaupt erst davon informiert, dass sie stattfindet. Mit etwa 1000 Menschen zogen wir dann zur baden-württembergischen Vertretung. Tatsächlich erfahren die Schwaben jetzt sogar aus Berlin Solidarität, obwohl sie hier üblicherweise nicht sonderlich beliebt sind. (Wie heißt es in einem Lied: "Weihnachten ist es so schön in Berlin, weil alle Schwaben nach Hause gehn")

Samstag, 2. Oktober 2010

There's no place like home

Dieses Blog ist zugegebenermaßen in den letzten Wochen etwas eingeschlafen, und deshalb werde ich mal versuchen, in den nächsten Tagen über alle wichtigen Dinge zu berichten, die ich in der Zwischenzeit in Berlin erlebt habe. Heute beginnen wir mit meiner Hauptbeschäftigung diesen Sommer: Der Wohnungssuche.

Berlin zur WG-Jagdsaison

Jedes Jahr im Sommer spielen tausende Studentinnen und Studenten in Berlin ein lustiges Spiel. Vom Prinzip her funktioniert es in etwa wie Reise nach Jerusalem, nur die Regeln sind etws komplizierter: Während man bei ersterem schon zufrieden sein kann, wenn man einen Platz ergattert hat, ist bei "Reise nach Berlin" die Qualität der freien Plätze unterschiedlich; unter Umständen kann man, selbst wenn man es geschafft hat, sich zu setzen, schlechter dran sein als die, die sich keinen Platz geholt haben.
Diesen Sommer habe auch ich mal an dem Spiel teilgenommen. Es wird im Internet über die Homepage wg-gesucht.de breitflächig organisiert. Ich habe mich also im Lauf des Sommers auf an die 50 WGs beworben; meistens soll man dafür einen kurzen Text schreiben, in dem man "ein bisschen was über sich erzählt". Nachdem man also eine Zeit lang darüber gegrübelt hat, wie man sich wohl am besten von seiner Schokoladenseite darstellen kann, beginnt das Warten: oft schreiben die potenziellen zukünftigen Mitbewohner erst nach mehreren Wochen zurück, wenn sie überhaupt zurückschreiben (eine Bewerbung, die durchgefallen ist, wird eigentlich grundsätzlich nicht beantwortet). In acht Fällen hatte ich schließlich das Glück, eingeladen zu werden. Die Meisten lassen ihre Bewerber einzeln kommen, und dann folgt das typische Gespräch: Und was machst du so? Ah, Mathe? Oh Gott. Ists schwierig? Ja, dacht ich mir. Und was hast du so für Hobbys? Zeitung? Ist ja cool. Rauchst du? Gut. Sonst noch was Wichtiges? Vegetarier? Nee, das ist natürlich kein Problem. Okay, danke, dass du da warst, wir melden uns.
Nachdem alle acht Gespräche ohne positive Rückmeldung zu Ende gegangen sind, musste ich mich langsam auch in andere Richtungen umschauen.

"Vegetarier_innen/Veganer_innen gesucht!"

Gegen Anfang September ging die Anzahl der WG-Zimmer-Angebote langsam zurück. Dafür wurden immer mehr Angebote eingestellt deren Text sich ungefähr so las: "Hey, bist du frustriert von der WG-Suche? Also ich schon, deshalb hab ich beschlossen, einfach selbst ne neue WG zu gründen. Wenn du Lust hast, mit mir zusammenzuziehen, melde dich einfach und dann schauen wir mal."
Am Anfang habe ich solche Angebote gleich übersrpungen, denn sie klangen nach viel Anstrengung: erst ein Casting durchlaufen, dann eine Wohnung suchen und die schließlich noch selbst ganz neu einrichten. Da war es mir doch lieber einfach in eine bereits bestehende WG einzuziehen. Als aber die WG-Plätze immer weniger wurden und die Zeit immer knapper (denn ich hatte zum 30. September gekündigt), musste ich langsam auch diese Möglichkeiten ausschöpfen. So lernte ich schließlich Jenny und Jana kennen. Wir waren recht schnell der Meinung, ganz gut zueinander zu passen, und machten uns auf die Suche nach einer Wohnung, was sich als nur geringfügig einfacher herausstellte als die vorausgegangene Suche nach einem WG-Zimmer. Einerseits werden bei der Bewerbung auf eine WOhnung in Belrin zig Unterlagen verlangt, die noch keiner von uns besorgt hatte, andererseits war der Andrang auf die Wohnungen beinahe so groß wie zuvor auf die WGs; der einzige Unterschied war, dass sich die Kriterien geändert hatten, nach denen ausgesucht wurde. Nach zwei erfolglosen Bewerbungen und wenige Tage vorm 30. September trat dann plötzlich eine Art Deus ex Machina auf: Die Eltern eines Nachhilfeschülers von Jenny waren in der Wohnungsvermietung tätig und erklärten, sie hätte eine Wohnung für uns zur Verfügung. Dann ging alles schnell: Wir schauten uns die Wohnung an, entschieden uns, dass wir sie nehmen würden, und bekamen kurze Zeit später das Okay des Eigentümers. Am Montag werden wir den Mietvertrag unterschreiben und die Schlüssel erhalten, so lange verbringe ich meine Nächte bei Freunden, da ich aus meinem alten Zimmer schon ausziehen musste.

Freitag, 1. Oktober 2010

Rückkehr aus der Sommerpause

Ich weiß, ich hab viel, viel zu lange nicht gepostet, und ich schäme mich auch ein bisschen. Jetzt, wo das neue Semester angefngen hat, nehme ich mir aber vor, wieder regelmäßig was zu schreiben. Also schaut ab und zu vorbei...