Dienstag, 8. Dezember 2009

Tobi und die SPD

Heute Mittag hatte die Juso-Hochschulgruppe an der FU Frank-Walter Steinmeier und Sigmar Gabriel zu einem Gespräch eingeladen, das für alle Studierenden der Uni offen war, und weil man ja ein politisch interessierter Student ist, bin ich da mal hingegangen.
Die Diskussion stand natürlich im Zeichen der immer noch laufenden Besetzungen an den Unis, und beide Politiker haben erstmal erklärt, dass sie mit der derzeitigen Bildungspolitik natürlich auch nicht einverstanden seien und im Großen und Ganzen auf der Seite der Studierenden stünden. Ist ja schonmal etwas, wenn auch merkwürdig, es von einer Partei zu hören, die immerhin die letzten 11 Jahre die Bildungspolitik in Deutschland mitbestimmt hat und den Anstoß gegeben hat zu den beiden meistkritisierten Projekten, nämlich dem Bologna-Prozess und der Exzellenziniative.
Letztere wurde auch noch einmal verteidigt, mit Verweis darauf, dass zwar die Lehre nicht hinter die Forschung zurücktreten dürfe, umgekehrt jedoch auch nicht. Die Frage bleibt natürlich, ob es zu einer Zeit, in der die Forung sowieso schon zulasten der Lehre bevorzugt wird, nötig ist, diese Entwicklung noch zu verschärfen. Auch das Argument, Elitenförderung und Breitenbildung stünden nicht im Widerspruch zueinander, leuchtete mir nicht so ganz ein. Nun gut.
Bemerkenswert war dennoch die Offenheit der beiden gegenüber den Vorschlägen der Studierenden. Gabriel ließ in seiner Rede schon anklingen, dass er gerne den Austausch zwischen Uni und Politik auch über diese Veranstaltungen hinaus fortsetzen möchte. Daraufhin fragte Tobi, einer meiner Kommilitonen, der sich auch bei der Besetzung engagiert, nochmal nach, wie genau das denn dann aussehen sollte, und die Reaktion war bemerkenswert: Er wurde von Sigmar Gabriel auf ein Treffen des Parteivorstands der SPD am 14. 12. eingeladen, um dort seine Position darzustellen.
Am Ende der Diskussion kam dann Gabriel nochmal direkt auf Tobi zu, und auch die verschiedenen anwesenden Medienvertreter stürzten sich regelrecht auf ihn. Zumindest in Hinsicht auf ihre Offenheit hat mich die SPD heute also positiv überrascht. Ich bin gespannt, wie sich das Ganze weiter entwickelt.

Nachtrag: Offenbar fand die Zeit den Auftritt der beiden SPD-Politiker recht interessant, und auch andere Medien berichten schon über Tobis Einladung.

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