Mittwoch, 23. September 2009

Ein Tag in Berlin

Tap-tap. Die Türen und Wände in der WG sind nicht gerade wahninnig gut schallgedämmt, und als um kurz vor sieben Uhr einer meiner Mitbewohner sich auf den Weg durch den Flur macht, bekomme ich das natürlich mit. Ein kurzer Blick auf den Wecker sagt mir: Dreh dich zur Seite und schlaf weiter!
Die Wände in meinem Zimmer sind weiß, nicht grell weiß, sondern etwas schmutzig, sie sagen mir: Hier muss noch irgendetwas hin.
Als ich aufstehe und mich richte, bin ich der Einzige, der in unserer Wohnung zugange ist. Die Anderen sind wohl entweder schon weg oder schlafen noch.
Bus, U-Bahn, Bus, dann erreiche ich das Uni-Gelände. Ein paar von meinen zukünftigen Kommilitonen, die ich gestern kennen gelernt habe, sind schon da.
Der Prof, wahrscheinlich nicht älter als 40, betritt den Hörsaal und fängt an, uns in seiner gewohnt schnellen Sprache Definitionen um die Ohren zu werfen, die ich zum Glück schon aus dem Mathekurs im Sommer kenne.
Nach drei Stunden ist die Vorlesung des Brückenkurses zu Ende, und ich mache mich mit meinen Leidensgenossen auf den Weg in die Mensa.
Die Mensa der FU ist ein unheimliches Durcheinander von Essensausgaben, Selbstbedienundstheken, Getränkespendern und Kühlregalen, in dem man sich beim ersten Mal fast zwangsläufig verlaufen muss. Ich habe zum Glück schon ein bisschen Übung darin, mir meinen Weg zu bahnen.
Nach dem Essen sitzen wir noch ein bisschen draußen auf der Wiese vor der Mensa. Es ist kälter als gestern, man merkt, dass es langsam Herbst wird.
Es folgt das Tutorium zur Vorlesung vom Vormittag. In meinem Tutorium sitzen besonders viele künftige Lehramtsstudenten, und ich fürchte, langsam bilden sich bei mir die ersten Vorurteile.
Als wir um 17 Uhr fertig sind, mache ich mich noch auf den Weg zu einem Einkaufszentrum, das einigermaßen in der Nähe liegt. Ich versuche, bei der dortigen Kreissparkasse eine Überweisung zu tätigen (es stellt sich als schwierig heraus), und kaufe dann beim Media-Markt eine Mehrfachsteckdose für mein Zimmer und ein Lankabel für mein Notebook, das sich mit unserem WLAN-Router irgendwie schwertut.
Daheim angekommen schmiere ich mir ein paar Brote und setze mich dann notgedrungen mit meinem Notebook ins Wohnzimmer unserer WG (denn dort steht auch der Router). Als mein indischer Mitbewohner später Essen macht, bietet er mir etwas davon an, und ich nehme dankend an.
Und so langsam sollte ich vermutlich darüber nachdenken, schlafen zu gehen...

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