Donnerstag, 15. Oktober 2009

Seminar für schwarze und weiße Steine

Ich glaube, in meinen letzten Wochen hier habe ich vor allem eins gelernt: Spiele. Ich kann mittlerweile Skat und Doppelkopf spielen, ein seltsames Gesellschaftsspiel namens Werwolf, und vor allem ein neues faszinierendes Spiel: Go.
Das Spielprinzip ist ziemlich einfach, zwei Spieler, jeder hat Steine einer Farbe, und es gibt ein leeres Spielfeld, auf dass abwechselnd jeder Spieler ein Stein setzen darf. Beide versuchen, möglichst viel Gebiet des Spielfeldes durch eigene Steine zu ummauern, dabei kann ein Spieler durch geschicktes Spielen auch wieder gegenerische Steine vom Feld nehmen.
Das Ganze klingt recht simpel, ist aber in der Ausführung sehr komplex: Insgesamt gibt es 10 hoch 174 verschiedene Stellungen (was für eine schöne Zahl, sagt der Mathematiker in mir), und es gibt noch kein Computerprogramm, das einen menschlichen Profi schlagen könnte.
Wenn wir jetzt mittags in der Mensa sitzen, finden sich immer zwei Leute, die gegeneinander Go spielen wollen, und manchmal treffen wir uns sogar abends noch im Internet, um zu spielen. Je mehr man sich mit dem Spiel befasst, desto mehr merkt man plötzlich, wie man im Kopf Spielsituationen durchgeht und manchmal alles in schwarzen und weißen Steinen sieht.
Vielleicht machen wir in nächster Zeit sogar eine Art Go-Klub auf, wir haben heute in der Mensa schon wieder zwei Go-Spieler getroffen.

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