Mittwoch, 20. Januar 2010

It's all gone grey

Alle reden vom Wetter. Also fang ich damit jetzt auch mal an.

Man hat es als Berliner in den letzten Tagen wirklich nicht leicht. Nicht nur, dass die Bahn mal wieder alle möglichen Ausreden vorschiebt, um ihre S-Bahnen nicht so oft fahren lassen zu müssen und das Armutsrisiko in Berlin offenbar das größte in ganz Deutschland ist, nein, dazu kommt noch, dass gerade zu Beginn des Jahres den Berlinern das lebenswichtige Vitamin D entzogen wird: Die Sonne macht sich rar, die letzten 14 Tage war der Himmel durchgehend bedeckt, das ist die mit Abstand längste sonnenlose Zeit in Berlin (seit Beginn der Aufzeichnungen, wie man so schön sagt).

Der Himmel ist also grau draußen, und jetzt, wo der ganze angesammelte Schnee sich allmählich in Matsch verwandelt, nimmt auch dr Boden eine ähnliche Färbung an, so dass man sich - wie bei einer Fahrt auf dem Ozean - manchmal nicht sicher ist, wo der Horizont liegt.
Und natürlich drückt dieses Wetter auf die Stimmung, es verleitet gerade dazu, in unproduktive depressive Phasen zu verfallen. Kein Wunder, dass ich es seit Wochen nicht schaffe, die Wohnung mal richtig sauber zu machen: Es liegt am Wetter! Und wenn ein Übungszettel nicht abgegeben wird: Wer soll denn unter diesen Verhältnissen auch produktiv arbeiten?

Nicht überraschend ist unter diesem Aspekt auch der ganze Murks, den unsere liebe Regierung in den letzten Tagen so fabriziert. Denn die Armen müssen ja auch hier, im dauertrüben Berlin, arbeiten. Das macht nicht nur unproduktiv, sondern auch aggressiv, und deshalb ist das Einzige, was man momentan aus Richtung Regierungsviertel mitbekommt, Gezanke und Gekeile. Hoffen wir für uns arme Studierende, für die Regierung und für ganz Deutschland, dass bald wieder über Berlin die Sonne scheint!

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